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Fingerpuppen aus Filz


Ziele und Dauer

Die Fingerpüppchen aus Filz sind ein Spielzeug, das auf partizipative Weise dazu beiträgt, die Kommunikation und den Selbstausdruck von Kindern zu unterstützen und auch die Selbstbestimmung zu fördern.
 

Kompetenzentwicklung:

  • Kommunikationsfähigkeit: Erzählen, Zuhören, sprachlicher Ausdruck
  • Emotionale Kompetenz: Gefühle erkennen, benennen, regulieren
  • Kognitive Entwicklung: Perspektivübernahme, Problemlösung
  • Selbstwirksamkeit und Autonomie: Entscheidungen treffen, sich mitteilen, mitgestalten

Zeitbedarf: wird je nach Anliegen/Thema des Kindes unterschiedlich ausfallen; sobald ein Kind mit dem Formulieren eines Anliegens mithilfe der Puppen begonnen hat, sollte ihm die dafür notwendige Zeit eingeräumt werden

Altersempfehlung: vom Hersteller empfohlen ab 18 Monaten

Tipp: Die Fingerpuppen eignen sich als Werkzeug zum Fremd- und Selbstverstehen.


Durchführung

Mit Fingerpüppchen Gefühle ausdrücken, erzählen und mitgestalten

Die Fingerpüppchen bieten Kindern eine spielerische Möglichkeit, sich mit ihrer Gefühlswelt auseinanderzusetzen, Gedanken auszudrücken und in Beziehung zu treten. Sie fördern die Selbstbestimmung, stärken die Selbstwirksamkeit und regen zur beziehungsorientierten Kommunikation an.

Gestaltung der vorbereiteten Umgebung

  • Die Fingerpüppchen werden in einem gut sichtbaren Bereich des Gruppenraums oder auf das  CJD – Tool – Kid(t) bereitgestellt.
  • Die Umgebung ist ruhig, gemütlich und lädt zum Erzählen, Spielen und Verweilen ein – z. B. mit einem kleinen Tisch, Kissen oder einer Erzählbühne.
  • Optional: Ergänzende Materialien wie Tücher, kleine Requisiten oder ein Spiegel zur Selbstbeobachtung.

Einstieg: Kennenlernen der Püppchen

  • Die pädagogische Fachkraft stellt die Fingerpüppchen vor und lädt die Kinder ein, sich eines auszusuchen.
  • Es wird gemeinsam überlegt:
    • „Wie könnte diese Puppe heißen?“
    • „Was fühlt sie gerade?“
    • „Was möchte sie erzählen?“
  • Die Kinder dürfen frei erzählen, spielen oder auch einfach beobachten.

Ausdruck von Gefühlen und Gedanken

  • Die Kinder nutzen die Püppchen, um:
    • eigene Gefühle auszudrücken („Meine Puppe ist heute traurig, weil …“)
    • Konflikte nachzuspielen oder zu verarbeiten
    • Wünsche, Sorgen oder Ideen zu formulieren
  • Die Fachkraft begleitet mit einer achtsamen, validierenden Haltung:
    • „Was braucht deine Puppe gerade?“
    • „Wie können wir ihr helfen?“
    • „Was sagt die andere Puppe dazu?“

Förderung von Kommunikation und sozialem Lernen

  • In Kleingruppen können die Kinder mit den Püppchen in den Dialog treten:
    • Rollenspiele, kleine Geschichten oder Alltagssituationen nachspielen
    • Gefühle anderer erkennen und benennen („Wie fühlt sich deine Puppe, wenn sie das hört?“)
  • Die Fachkraft unterstützt durch Impulse zur Perspektivübernahme und Empathie.

Selbstwirksamkeit und Partizipation stärken

  • Die Kinder entscheiden selbst:
    • Wann und wie sie die Püppchen nutzen
    • Welche Themen sie ansprechen möchten
    • Ob sie allein oder mit anderen spielen
  • Die Püppchen können auch in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, z. B. als „Stimme“ bei Abstimmungen oder zur Darstellung von Meinungen.

Reflexion und Weiterführung

  • Die Fachkraft bietet Raum für Nachgespräche:
    • „Was hat deine Puppe heute erlebt?“
    • „Was war schön oder schwierig?“
    • „Was möchtest du deiner Puppe morgen erzählen?“
  • Die Fingerpüppchen bleiben dauerhaft zugänglich und werden regelmäßig in Alltagsrituale eingebunden – z. B. im Morgenkreis, bei Konfliktgesprächen oder zur Gefühlsreflexion.


    Weitere Informationen

    Zur Bedeutung von Puppen für die Selbstregulation und für ein Miteinander, das gestaltbar bleibt, schreibt Prof. Dr. Insa Fooken u.a., dass das kindliche Spiel mit Puppen

    nicht einfach nur Nachspielen und Imitation, sondern ein aktives Ausprobieren vorhandener Denk- und Handlungsschemata ist. Auch die Entwicklung des magischen Denkens im Zuge spielerisch-kreativer und fantasievoller Animation von leblosem Material stellt einen aktiven Zugang zum Verstehen komplexer, realer, sozialer Beziehungsverhältnisse dar.

     

    Quelle: https://de.in-mind.org/article/denkste-puppe-zur-rolle-von-puppen-beim-besseren-verstehen-anderer

    Partizipation spielerisch ermöglichen

    Die Beteiligungs-Schatzkiste vertieft die Teilhabe und das spielerische Lernen. Denn das Spiel von Kindern ist ein zentrales Element der frühkindlichen Bildung. Es sollte besondere Beachtung finden. Durch das experimentelle erforschende Spiel mit wenig festgelegten Alltagsmaterialien wird ein sinnliches Materialangebot für Kinder bereit gestellt. Die Methodenkiste hilft, eine gut strukturierte und lustvolle Lernumgebung zu schaffen und daher eine robuste Grundlage für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern in der Kita.

    Bei der Auswahl des Spielzeugs durch Fachkräfte geht es weniger darum, Kindern möglichst viel Material zur Verfügung zu stellen, als vielmehr Spielzeug mit unterschiedlichem Aufforderungscharakter auszuwählen. Hier bietet die Beteiligungs-Schatzkiste einen wertvollen Fundus.

     

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