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Was macht man mit einer Idee?


Ziele und Dauer

Das Bilderbuch „Was macht man mit einer Idee?“ von Kobi Yamada, illustriert von Mae Besom, kann für die partizipative Praxis genutzt werden. Das Buch inspiriert Kinder dazu, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und auszudrücken. Sie lernen, dass jede Idee, egal wie „verrückt“ sie zunächst erscheinen mag, Potenzial hat und zur Umsetzung ermutigt wird. Die Geschichte lädt die Kinder ein, über ihre eigenen Gefühle in Bezug auf Ideen nachzudenken. Sie lernen, emotionale Reaktionen auf Ideen, wie Freude, Angst oder Unsicherheit, zu erkennen und zu benennen. 

Kompetenzentwicklung: 

  • Emotionale Kompetenz: Gefühle erkennen, benennen, mit Ideen umgehen
  • Soziale Kompetenz: Zuhören, Rücksichtnahme, Kooperation
  • Sprachentwicklung: Erzählen, Begründen, Fragen stellen
  • Kreativität und Selbstwirksamkeit: Ideen entwickeln, ausdrücken, umsetzen

Zeitbedarf: Die Einführung, das Gespräch oder das Vorlesen des Buches können etwa 15-20 Minuten in Anspruch nehmen, gefolgt von einer Reflexionsrunde (15-20 Minuten) und einer kreativen Aktivität (15-30 Minuten), je nach Interesse und Engagement der Kinder.

Altersempfehlung: Das Buch ist üblicherweise für Kinder ab 6 Jahren empfohlen. Der Einsatz in der pädagogischen Praxis kann auch für jüngere Kinder (ab 4 Jahren) in einer angepassten Form effizient sein, indem das Buch gemeinsam mit einem Erwachsenen erforscht wird und gezielte Diskussionen und Aktivitäten an sie angepasst werden.

Tipp: Gemütlichen Bereich aufsuchen :-)….


Durchführung

Was macht man mit einer Idee? – Ideen entdecken, fühlen, gestalten

Kinder werden dazu ermutigt, eigene Ideen zu entwickeln, ihnen Ausdruck zu verleihen und über ihre Gefühle im Umgang mit Ideen zu sprechen. Die Geschichte regt zur Reflexion über Mut, Kreativität und Selbstvertrauen an und fördert die emotionale und soziale Entwicklung.

Einstieg: Gespräch über Ideen

Materialien:

  • Bilderbuch „Was macht man mit einer Idee?“
  • Sitzkissen oder Decken für einen gemütlichen Erzählkreis
  • Optional: ein Symbol für „Ideen“ (z. B. eine Glühbirne, ein leuchtender Ball, ein Tuch)

Ablauf:

  • Die pädagogische Fachkraft lädt die Kinder in eine ruhige Atmosphäre ein.
  • Einstieg mit offenen Fragen:
    • „Was ist eine Idee?“
    • „Hattest du schon mal eine Idee, die dir wichtig war?“
    • „Wie fühlt es sich an, wenn andere deine Idee nicht verstehen?“
  • Die Kinder dürfen erzählen, malen oder pantomimisch darstellen, was eine Idee für sie bedeutet.

Vorlesen und Mitfühlen

Lesesituation:

  • Die Geschichte wird langsam und mit Pausen vorgelesen.
  • Die Fachkraft achtet auf Reaktionen und stellt zwischendurch Fragen:
    • „Wie fühlt sich das Kind gerade?“
    • „Was denkst du über seine Idee?“
    • „Hast du dich auch schon mal so gefühlt?“
  • Die Kinder dürfen sich mit der Hauptfigur identifizieren und eigene Erfahrungen einbringen.

Reflexion und Gespräch

Gesprächsimpulse:

  • „Was hat dem Kind geholfen, an seiner Idee festzuhalten?“
  • „Was hilft dir, wenn du an etwas glaubst?“
  • „Wie können wir anderen helfen, ihre Ideen zu zeigen?“
  • Die Kinder sammeln eigene Gedanken und Gefühle zu Ideen – diese können auf Karten geschrieben oder gemalt werden.

Kreative Vertiefung

Angebote zur Auswahl:

  • Ideen-Malerei: Jedes Kind malt „seine Idee“ – egal wie groß, klein, verrückt oder still sie ist.
  • Ideen-Figuren basteln: Aus Papier, Stoff oder Naturmaterialien entstehen kleine „Ideen-Wesen“.
  • Rollenspiel: Kinder spielen nach, wie es ist, eine Idee zu haben – und wie andere darauf reagieren.
  • Ideen-Galerie: Die entstandenen Werke werden im Gruppenraum ausgestellt – jede Idee zählt!

Transfer in den Alltag

Partizipation stärken:

  • Die Kinder dürfen regelmäßig eigene Ideen für den Kita-Alltag einbringen – z. B. für Spiele, Projekte, Ausflüge oder Raumgestaltung.
  • Die Fachkraft begleitet diese Prozesse wertschätzend:
    • „Was möchtest du heute ausprobieren?“
    • „Wie können wir deine Idee gemeinsam umsetzen?“
    • „Welche Idee möchten wir als Gruppe ausprobieren?“

Ritualidee:

  • Ein „Ideen-Kreis“ am Ende der Woche, in dem Kinder ihre Gedanken, Wünsche oder Beobachtungen teilen dürfen.

Rolle der Fachkraft

Die pädagogische Fachkraft begleitet das Angebot mit einer ermutigenden, offenen Haltung:

  • Sie nimmt Ideen ernst – unabhängig von ihrer Umsetzbarkeit.
  • Sie benennt Gefühle, ohne zu bewerten.
  • Sie schafft Raum für kreative Ausdrucksformen.
  • Sie fördert eine Kultur des Zuhörens, Mitfühlens und Mitgestaltens.

 


Weitere Informationen

Durch die Anwendung des Buches „Was macht man mit einer Idee?“ erleben die Kinder eine inspirierende und kreative Aktivität, die sie dazu ermutigt, an sich selbst und an ihren Ideen zu glauben. Die Diskussion über Mut, die Reflexion über persönliche Erfahrungen und die kreative Darstellung ihrer eigenen Ideen tragen zur Entwicklung ihres Selbstbewusstseins, ihrer Kommunikationsfähigkeiten.

Dialogisches vs. klassisches Vorlesen

Beim klassischen Vorlesen wird der Text des Buches den Kindern schlicht vorgelesen, ohne diese einzubeziehen. Fragen seitens der Vorlesenden werden zu dem Zweck gestellt, um festzustellen, ob die Kinder das Vorgelesene auch verstanden haben. Text und dessen Wiedergabe stehen also im Fokus.
Demgegenüber setzt das dialogische Vorlesen auf den Austausch mit den Kindern, für welchen das Buch den Anlass bietet. Ziel ist die Aktivierung des gemeinsamen Denkens zwischen der vorlesenden pädagogischen Fachkraft und den zuhörenden Kindern. In diesem Sinne gerät das Buch idealerweise zur „Nebensache“ – im Mittelpunkt steht das Gespräch mit den Kindern über deren Themen.

 

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