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Machtgeschichten (Buch)


Ziele und Dauer

Anna Sophie Winkelmann hat mit „Machtgeschichten“ zwei Bücher in einem vorgelegt: ein Fortbildungsbuch zum Thema Adultismus einerseits; von der anderen Seite gelesen wird es zum „Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen“. Es enthält sechs Geschichten, die für Kinder in Kindertagesstätten geeignet sind. 

Kompetenzentwicklung: soziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit, Sprachentwicklung und Kooperation

Zeitbedarf: Der Zeitbedarf kann je nach Interesse und Engagement der Kinder variieren. Eine Lesesitzung kann etwa 30 bis 45 Minuten in Anspruch nehmen, gefolgt von einer Reflexion und Aktivitäten, die zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen können.

Altersempfehlung: ab 4 Jahren 

Tipp: Anne Sophie Winkelmann ist Pädagogin, Bildungsreferentin, pädagogische Fachkraft und Autorin. Sie beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen, Diskriminierung und den Möglichkeiten kritischer Selbstreflexion und Praxisentwicklung.


Durchführung

Vorlesen einer Geschichte aus Machtgeschichten

Ablauf:

  • Die Geschichte wird langsam vorgelesen, mit Pausen zum Nachdenken.
  • Zwischendurch Fragen:
    • „Wie geht es dem Kind in der Geschichte?“
    • „Was denkst du über das Verhalten der Erwachsenen?“
    • „Kennst du so eine Situation?“

Partizipation:

  • Kinder dürfen Gefühle mit Mimik oder Bewegung darstellen.
  • Szenen können nachgespielt werden.

Reflexion & Gespräch

Gesprächsimpulse im Kreis:

  • „Was war das Problem in der Geschichte?“
  • „Was hätte anders laufen können?“
  • „Wie können Erwachsene und Kinder gut miteinander umgehen?“

Partizipative Methoden:

  • Gefühlskarten: Kinder zeigen, wie sie sich in der Situation gefühlt hätten.
  • Wunschkarten: Kinder schreiben oder malen, was sie sich von Erwachsenen wünschen.

Kreative Vertiefung

Wahlangebote:

  • „Meine Machtgeschichte“ malen oder erzählen
    Kinder gestalten eine eigene Geschichte, in der sie sich stark oder ungerecht behandelt gefühlt haben.

  • Rollenspiel: „Was wäre wenn …?“
    Kinder spielen alternative Verläufe der Geschichte nach – mit fairen Lösungen.

  • Regelwerkstatt
    Kinder entwickeln gemeinsam Regeln für einen respektvollen Umgang in der Kita.

Transfer in den Alltag

Ideen zur Verstetigung:

  • Kinderkonferenz: Regelmäßiger Raum für Anliegen, Wünsche und Beschwerden
  • Abstimm-Box oder Sorgenfresserchen nutzen: Kinder können anonym Wünsche oder Kritik äußern
  • Mitmach-Tage: Kinder entscheiden mit, was gespielt, gegessen oder gestaltet wird

Rolle der Fachkraft

Die pädagogische Fachkraft:

  • liest dialogisch und empathisch vor
  • nimmt Gefühle und Perspektiven ernst
  • fördert Mitbestimmung und Selbstwirksamkeit
  • unterstützt Kinder beim Formulieren ihrer Gedanken und Wünsche


Weitere Informationen

Indem die Fachkraft „Machtgeschichten“ einsetzt, wird ein Raum für wichtige Dialoge geschaffen, der den Kindern hilft, ihre sozialen Fähigkeiten, Kommunikationsfähigkeit und Empathie zu entwickeln, und gleichzeitig wird das Verständnis für die Sichtweisen von Erwachsenen und Kindern gefördert.

 

Dialogisches vs. klassisches Vorlesen

Beim klassischen Vorlesen wird der Text des Buches den Kindern schlicht vorgelesen, ohne diese einzubeziehen. Fragen seitens der Vorlesenden werden zu dem Zweck gestellt, um festzustellen, ob die Kinder das Vorgelesene auch verstanden haben. Text und dessen Wiedergabe stehen also im Fokus.
Demgegenüber setzt das dialogische Vorlesen auf den Austausch mit den Kindern, für welchen das Buch den Anlass bietet. Ziel ist die Aktivierung des gemeinsamen Denkens zwischen der vorlesenden pädagogischen Fachkraft und den zuhörenden Kindern. In diesem Sinne gerät das Buch idealerweise zur „Nebensache“ – im Mittelpunkt steht das Gespräch mit den Kindern über deren Themen.

 

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