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Montessori-Reißverschlüsse


Ziele und Dauer

Die Montessori-Reißverschlüsse sind in einen Rahmen eingespannt. Der Einsatz des Verschlussrahmens eröffnet vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung fundamentaler Fähigkeiten bei Kindern ab 3 Jahren. Es ist ein effektives Werkzeug, um die Selbstständigkeit, Feinmotorik und kognitive Fertigkeiten zu fördern, während die Kinder auf spielerische Weise lernen, mit verschiedenen Verschlussarten umzugehen.

Kompetenzentwicklung:

  • Motorische Fähigkeiten: Feinmotorik, Koordination, Handgeschick
  • Kognitive Fähigkeiten: Problemlösung, Konzentration, Planung
  • Soziale Kompetenzen: Kommunikation, Kooperation, Empathie
  • Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit: Entscheidungen treffen, eigene Lösungen finden

Zeitbedarf: je nach Interesse und Engagement der Kinder

Altersempfehlung: empfohlen ab 3 Jahre

Tipp: Achtung, Partizipation! Taschen allein öffnen und schließen können, macht es überflüssig, sich immer sofort Hilfe bei Erwachsenen holen zu müssen. Und es gibt Zeit, am Objekt freihändig zu üben.

Durchführung

Reißverschlussrahmen – Öffnen, Schließen, Selbstständig werden

Der Montessori-Reißverschlussrahmen bietet Kindern ab etwa 3 Jahren (auch früher in enger Begleitung) eine spielerische Möglichkeit, den Umgang mit Reißverschlüssen zu erlernen. Dabei werden Feinmotorik, Konzentration, Selbstständigkeit und soziale Kompetenzen gefördert. Die Kinder erleben sich als kompetent und aktiv handelnd – allein oder im Miteinander.

Gestaltung der vorbereiteten Umgebung

  • Der Reißverschlussrahmen wird in einem ruhigen, gut zugänglichen Bereich bereitgestellt – z. B. auf einem kleinen Tisch oder Tablett.
  • Die Umgebung ist so gestaltet, dass Kinder sich frei und ungestört ausprobieren können.
  • Optional: Weitere Rahmen mit anderen Verschlussarten (z. B. Knöpfe) zur Differenzierung.

Freies Erkunden und Ausprobieren

  • Die Kinder dürfen den Rahmen nach eigenem Interesse erkunden:
    • Reißverschluss öffnen und schließen
    • Bewegungsabläufe ausprobieren
    • eigene Techniken entwickeln
  • Die pädagogische Fachkraft begleitet durch offene Impulse, z. B.:
    • „Wie fühlt sich der Reißverschluss an, wenn du ihn langsam schließt?“
    • „Was passiert, wenn du ihn ganz nach oben ziehst?“
    • „Möchtest du es noch einmal versuchen?“

Förderung von Feinmotorik und kognitiven Fähigkeiten

  • Das gezielte Greifen, Führen und Schließen des Reißverschlusses fördert:
    • Feinmotorik und Hand-Auge-Koordination
    • Konzentration und Ausdauer
    • Problemlöseverhalten und Planung
  • Kinder lernen, funktionale Abläufe zu verstehen und entwickeln ein erstes Gefühl für Selbstständigkeit im Alltag (z. B. beim Anziehen).

Soziale Interaktion und gegenseitige Unterstützung

  • Kinder können sich gegenseitig helfen, ihre Fortschritte zeigen oder gemeinsam üben.
  • Die Fachkraft unterstützt soziale Prozesse durch Impulse wie:
    • „Kannst du deinem Freund zeigen, wie du das gemacht hast?“
    • „Wie könnt ihr euch gegenseitig helfen?“
    • „Was könnt ihr gemeinsam herausfinden?“

Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit stärken

  • Die Kinder entscheiden selbst:
    • Wann und wie lange sie mit dem Rahmen arbeiten
    • Ob sie allein oder mit anderen spielen
    • Welche Technik sie ausprobieren möchten
  • Die Fachkraft begleitet bedürfnisorientiert und wertschätzend, ohne zu korrigieren – sondern durch Ermutigung und Raum für eigene Lösungen.

Reflexion und Weiterführung

  • Am Ende der Einheit können die Kinder erzählen oder zeigen:
    • „Was hat heute gut geklappt?“
    • „Was war schwierig?“
    • „Was möchtest du morgen ausprobieren?“
  • Die Rahmen bleiben dauerhaft zugänglich und können in Alltagsrituale eingebunden werden – z. B. beim Anziehen, in der Puppenecke oder im Rollenspiel.

 


Weitere Informationen

Kinder ermutigen, aber wie? Lesen Sie gerne bei G.E. Schäfer (2018) nach in dem Fachtext: kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/KiTaFT_Schaefer_II_2018-Kulturderlernens_PaedagogischeOrientierungen.pdf

Für die Möglichkeitsorientierung (ebd. S.23) gilt es, einen Rahmen zu schaffen. Sich beteiligen steht für eine wechselseitige Teilnahme – der Kinder an der soziokulturellen Welt, der Erwachsenen an der Welt der Kinder:

Innehalten für einen Spielraum, in dem sich die Eigeninitiative der Kinder entfalten kann
Zuhören für die Erkundung der Möglichkeiten der Kinder, die dabei entstehen
Mitdenken für die Bemühungen, die Bedeutungen herauszufinden, die Kinder ihrem Tun geben
Ordnen dafür, das gegebene Feld für das Handeln und Denken der Kinder immer wieder überschaubar zu machen
Vorschlagen für Anregungen zum Weiterdenken
Verständigen für das dialogische Prinzip, das diese Perspektiven zusammenhält.

Alltagsintegrierte Pädagogik

Das Konzept der alltagsintegrierten Pädagogik (auch: Alltagspädagogik) setzt bewusst auf jene Erfahrungen, welche Kinder im Alltag wie nebenher machen, um die Förderung der kindlichen Entwicklung voranzutreiben. Alltagsaktivitäten einzubeziehen, lässt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegenstand oder Thema zu. Die Vielfalt an Kompetenzen, die dadurch angesprochen und gefördert werden können, ist dabei besonders groß.

vgl. dazu u.a.: Denk mit! Kinderbetreuungseinrichtungen GmbH & Co. KG (2022): Wie Alltagspädagogik die Kita-Kinder nachhaltig fördert. 

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