(K)Ein Deckel für Partizipation
Morgen-Kreis-Update
Ziele und Dauer
Neue Impulse für ein altbewährtes Ritual: Morgenkreis-Planung für Krippe und Kindergarten. Margit Franz: Morgenkreis-Update: Das bewährte Kita-Ritual partizipativ weiterentwickeln.
Kompetenzentwicklung
- Soziale Kompetenzen: Mitbestimmung, Rücksichtnahme, Gruppenregeln verstehen
- Kommunikationsfähigkeit & Sprachentwicklung: Gedanken äußern, zuhören, erzählen
- Kooperation & Interaktion: Entscheidungen treffen, gemeinsam gestalten
- Selbstwirksamkeit & Demokratiebildung: Beteiligung erleben, Verantwortung übernehmen
Zeitbedarf
- Täglicher Morgenkreis: ca. 15–30 Minuten
- Vertiefende Reflexion oder Planung: flexibel, z. B. wöchentlich
Altersempfehlung
Ab Krippenalter bis Kindergartenalter – Methoden sind altersdifferenziert anwendbar
Tipp: Die Methodenkarten bieten einen Überblick darüber, wie pädagogische Fachkräfte Beteiligungsmöglichkeiten ab dem Krippenalter etablieren können.
Durchführung
Vorbereitung: Raum & Materialien
Impulse aus dem Kartenset:
- Raumgestaltung: Kreisform, freie Plätzewahl, gemütliche Atmosphäre
- Materialien: Symbolkarten, Tageskarten, Kinderrechte-Bildkarten, Mitmach-Elemente
Partizipation:
- Kinder helfen beim Aufbau (Kissen verteilen, Karten auswählen)
- Kinder wählen gemeinsam ein Symbol für den heutigen Morgenkreis (z. B. Sonne, Herz, Stern)
Einstieg: Begrüßung & Befindlichkeitsrunde
Methodenideen:
- Gefühlsbarometer: Kinder zeigen, wie sie sich fühlen (z. B. mit Farben, Emojis)
- „Ich bin heute …“-Runde: Kinder benennen ein Gefühl oder Wunsch für den Tag
Partizipation:
- Kinder dürfen die Begrüßungsform mitbestimmen (z. B. Lied, Bewegung, Spruch)
- Kinder wählen aus mehreren Begrüßungskarten ihre Lieblingsform
Tagesplanung gemeinsam gestalten
Methodenideen:
- Tageskarten: Kinder wählen aus, was heute gemacht wird (z. B. Spiel, Projekt, Ausflug)
- Mitmach-Abstimmung: Kinder stimmen über Angebote ab (z. B. mit Klebepunkten oder Handzeichen)
Partizipation:
- Kinder bringen eigene Ideen ein („Was möchtest du heute machen?“)
- Kinder übernehmen kleine Aufgaben (z. B. Kalenderdienst, Wetterbericht)
Thematische Impulse & Gespräch
Methodenideen:
- Kinderrechte-Karten: Thema Mitbestimmung, Gerechtigkeit, Gefühle
- Erzählkarten: Kinder erzählen von Erlebnissen, Wünschen oder Beobachtungen
Partizipation:
- Kinder wählen das Thema des Tages aus vorbereiteten Karten
- Kinder dürfen Geschichten erzählen oder Fragen stellen
Abschluss & Ausblick
Methodenideen:
- „Was nehme ich mit?“-Runde: Kinder sagen, was ihnen gefallen hat
- „Was wünsche ich mir für morgen?“-Karte: Kinder äußern Wünsche für den nächsten Tag
Partizipation:
- Kinder gestalten ein Morgenkreis-Plakat mit Symbolen oder Zeichnungen
- Kinder stimmen über die Gestaltung des nächsten Morgenkreises ab
Rolle der Fachkraft
Die pädagogische Fachkraft:
- moderiert den Morgenkreis dialogisch und offen
- ermöglicht echte Mitbestimmung und Beteiligung
- reflektiert regelmäßig mit den Kindern und dem Team
- nutzt die Methodenkarten als Impulsgeber, nicht als starres Schema
Weitere Informationen
Mitreden beim Morgenkreis: Ideen für die kindgerechte Mitbestimmung
Die Methodenkarten bieten einen Überblick darüber, wie pädagogische Fachkräfte Beteiligungsmöglichkeiten ab dem Krippenalter etablieren können. Dabei wird jeder Bereich auf drei Karten behandelt: Einstieg und Informationen, Perspektivenwechsel (wie sieht ein Kind das Ritual?) und Anregungen sowie Impulse für die pädagogische Praxis.
Ziel ist es, den Morgenkreis-Ablauf dialogisch und partizipativ zu gestalten. Die Bildkarten ermöglichen es Ihnen als Erzieher:in, Schritt für Schritt eine zeitgemäße Form des Morgenkreises zu etablieren.
PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN
#Das Recht auf Partizipation ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. „Jedes Kind hat das Recht auf angemessene Beteiligung und Berücksichtigung seiner Meinung in allen das Kind betreffenden Angelegenheiten, in einer seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechenden Weise.“ (BGBl. I, 2011, S. 2).
#Partizipation ist demnach eine gesetzlich verankerte Pflicht. Die Umsetzung beginnt schon in der Kinderkrippe. Partizipation ist die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen und die Mitbestimmung und Mitgestaltung des Alltags. Es gibt fünf Prinzipien: Das der Information, der Transparenz, der Freiwilligkeit, der Verlässlichkeit und der individuelle Begleitung.
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